Peggy Salinger


Subject: Peggy Salinger
From: Otto Sell (o.sell@telda.net)
Date: Sat Dec 23 2000 - 03:15:25 GMT


http://www.meome.de/app/de/artcont_portal_news_article_jsp/52791.html?magic=
977555421246

Neues über Salinger
von Ekkehard Knörer, 10.09.2000

Neuigkeiten über einen der großen Unbekannten der amerikanischen Literatur:
J.D. Salingers Tochter hat ein Buch geschrieben.

J.D. Salinger ist ein Mysterium, berühmt gewordenen mit nur einem Buch -
"Der Fänger im Roggen" - und bald darauf für immer verstummt. Seit vielen
Jahren lebt er zurückgezogen in seinem Haus, und die Weltöffentlichkeit
kennt bestenfalls Bilder eines alten Mannes, der Neugierige mit seinem
Gewehr abzuschrecken bemüht ist.
Es ist nur zu klar, ganz im übrigen wie im Falle Thomas Pynchon, dass die
wildesten Gerüchte in der Welt sind über sein Schweigen und über seinen
Lebenswandel, Gerüchte, die dadurch, dass Salinger sich nicht dazu äußert
immer weiter ins Kraut schießen. Eines der sinnlosesten Gerüchte lautete
übrigens, dass J.D. Salinger und Thomas Pynchon ein- und diesselbe Person
seien. Vor zwei Jahren nun gab es den Bericht einer ehemaligen
Salinger-Geliebten, der den Autor in keinem allzuguten Licht dastehen ließ.
Joyce Maynard hatte ihn als rücksichtslosen und zynischen Womanizer
beschrieben - und war von der Kritik heftig für die Veröffentlichung der
intimen Details gescholten worden.

Nun aber wird es noch brenzliger für Salinger - seine eigene Tochter
Margaret veröffentlicht diese Woche unter dem Titel "Dream Catcher" einen
autobiografischen Bericht über ihren Vater und ihr Leben mit ihm. Er wird
darin als zwiegespaltene Persönlichkeit geschildert: "Mein Vater ist ein
Träumer, der sich in der wirklichen Welt kaum selbst die Schuhe zuschnüren
kann, geschweige denn seine Tochter davor warnen, dass die Welt voller
Gefahren ist. Dabei kann er, wenn er Lust hat, zur Verfügung zu stehen,
lustig und äußerst liebevoll sein, eine Person, mit der man sehr, sehr gerne
zusammen ist." Allerdings gibt es auch eine andere Seite: "... seiner Arbeit
im Weg zu stehen, die heilige Suche zu stören, heißt, ein wahres Sakrileg zu
begehen."

Sehr viel mehr ist allerdings noch nicht über das Buch bekannt, der Verlag
hat geschickt nur kurze Auszüge gestreut, um das Interesse anzuheizen. Eines
allerdings steht auf jeden Fall fest: J.D. Salinger hat jede Zusammenarbeit
mit seiner Tochter für dieses Buch verweigert.

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